Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitglieder Im Dezember 2022
wir möchten Sie hiermit über folgendes informieren.
I . Maßnahmen der Bundesregierung
um Verbrauch von Gas und Wärme, von den stark gestiegenen Energiepreisen zu entlasten, hat die Bundesregierung verschiedene gesetzliche Maßnahmen getroffen von denen auch Sie als Wärmekunden der NER begünstigt werden.
1. Zeitlich begrenzte Senkung des MWST-Satzes von 19 % auf 7% für die Jahre 2022 und 2023
Wir erstellen die Jahresabrechnung 2022 mit 7%. Die zu viel bezahlte Mehrwertsteuer (12%) wird angerechnet.
2. Für den Monat Dezember entfällt nach dem Erdgas-Wärme-Soforthilfegesetz EWSG die Vorauszahlung im Dezember. Diese wird der NER von der Bundesregierung auf Antrag erstattet.
Durch diese Maßnahmen werden Sie für 2022 und 2023 deutlich entlastet.
II. Erhöhung des Arbeitspreises ab 01.01.2022 aufgrund gestiegener Kosten bei der NER
Auch die NER ist durch die gestiegenen Energiepreise deutlich mehr belastet (z.B. Strompreise + ca. 40% -Holzkaufpreise +140 %)
Um diese Preissteigerung aufzufangen, ist eine Neukalkulation des Wärmepreises notwendig geworden.
Vorstand und Aufsichtsrat haben sich mit der Kostensituation intensiv beschäftigt und kamen einstimmig zu dem Ergebnis, dass es nach 8 Jahren mit stabilen und günstigen Preisen erforderlich ist, den Wärmemengenpreis, gem§4 Ziff.6 des Wärmeliefervertrages, anzupassen.
Damit gilt ab 01.01.2023 ein Arbeitspreis von 8,5 Cent / KWh ohne Mehrwertsteuer. Der Grundpreis bleibt jedoch gleich.
III. Wichtiger Hinweis zur Datenweitergabe
Im Rahmen des Erstattungsantrags zur Gewährung der Soforthilfe ist es erforderlich, dass wir personenbezogene Daten unsere Kunden an einem externen, vom Bundeswirtschaftsministerium (BMWK) beauftragten Dienstleister weitergeben. Zu diesen Daten gehören gem.§9 Abs.5 EWSG die Liefermenge des Jahres 2021.Außerdem müssen Daten zu den zugrundeliegenden Kundenbeziehungen übermittelt werden.
Wir hoffen auf ihr Verständnis und verbleiben mit freundlichen Grüßen
Der Vorstand
H. Roth, H. Sigel ,C.Class
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Regionale Energien nutzen und Klima schützen!
Nachhaltig Zeichen setzen mit unserem Bioenegiedorf!
Durch das Angebot von 2 Biogasanlagen die Abwärme aus diesen nutzbar zu machen, wurde das Projekt ins Leben gerufen! Nach zwei Bürgerversammlungen kam es am 31.Januar 2013 zur Gründung der Bürgergenossenschaft „NER“ Neue Energie Römerstein e.G. Die Genossenschaft beauftragte das Ing.-Büro Fritz Planung GmbH (Bad Urach) mit der Konzeptentwicklung und Vorplanung. Die Ergebnisse dieser Machbarkeitsstudien waren positiv, damit konnte das Nahwärmeprojekt gestartet werden. Inhalt des Nahwärmeprojektes ist die Nutzung der freien Wärmeleistung der dorfnahen Biogasanlage (Inbetriebnahme 2009, 378 kWel, 472 kWth, davon ungenutzt 338 kWth) für eine kostengünstige und umweltfreundliche Wärmeversorgung von möglichst vielen Wohnhäusern in den beiden Wohngebieten „Über -Berg“ und „Höhe“, die in ihrer Ausdehnung fast bis zur Biogasanlage reichen. Um das Wärmeangebot der Biogasanlage aus der Kraftwärmekopplung möglichst weitreichend zu nutzen werden für die Mittellast und Volllast zusätzlich zwei Hackschnitzelkessel (je 400 kW) installiert; die Hackschnitzel für deren Betrieb stammen aus der Sammlung von örtlichem Baum- und Strauchschnitt und Waldrestholz aus den lokalen Wäldern. Mit der Kombination aus Wärme der Biogasanlage und den zwei Holzhackschnitzelkesseln sind Versorgungssicherheit und Spitzenlastdeckung gewährleistet.
Die Ausdehnung des Nahwärmenetzes orientiert sich an der Reichweite der KWK-Wärme und der lokal kostengünstig verfügbaren Hackschnitzelmengen. Der Nahwärmeabsatz ist durch Wärmelieferungsverträge mit den Hausbesitzern abgesichert. Mit dem Bau des Nahwärmenetzes und der Heizzentralen wurde im Juni 2014 begonnen. Das Projektziel, nachhaltig die Energiekosten zur reduzieren, wird durch die Umstellung auf wirtschaftlich kalkulierbare Energiepreise für regenerative regionale Brennstoffe erreicht und dient damit dem Ressourcen- und Klimaschutz.
Im Dezember 2009 hat die LEW Loserhof Energie u. Wärme GbR in der Strohweiler Straße eine Biogasanlage in Betrieb genommen, die neben Strom auch erhebliche Mengen an nicht genutzter Abwärme erzeugt. Um diese Abwärme zur Beheizung von umliegenden Wohnhäusern zu nutzen, gründete sich im Juli 2012 ein Arbeitskreis (Hans Sigel, Christian Class, Rainer Buck u. Christoph Loser) um dieses Ziel zu erreichen. Nachdem das Interesse von Hausbesitzern groß war diese Wärme zu nutzen, wurde nach entsprechender Vorbereitung durch Infoveranstaltung und Besichtigungsfahrt am 13.01.2013 die „NER“ Neue Energie Römerstein e.G.“ gegründet.
Mit Hilfe des Energieberaters u. Gutachters Dipl.-Volkswirt Lohrmann Bad Säckingen und einem Planungsbüro wurde eine Wirtschaftlichkeitsberechnung u. eine Machbarkeitsstudie erarbeitet. Nach Sicherstellung der Förderung u. Finanzierung wurde im April 2014 mit den Bauarbeiten des 1. Bauabschnitts begonnen. Dieser umfasste die Verlegung von ca. 6 km isolierten Stahlrohrleitungen, 1 Heizzentrale mit 2 Stück 400kw/h Heizkesseln von Heizomat sowie einen Lagerschuppen für die Hackschnitzel. Am 11.11.2014 konnte dann der Betrieb mit den ersten Gebäuden aufgenommen und der 1. Bauabschnitt im September 2015 abgeschlossen werden. Die Zahl der Anschlüsse im 1. Bauabschnitt betrug ca. 100 Gebäude. Nach diesem erfolgreichen 1. Bauabschnitt wurde der Wunsch der Bevölkerung laut einen weiteren Bauabschnitt, vor allem in der Ortsmitte, zu realisieren.
Nachdem auch hier die Wirtschaftlichkeit geprüft war und die „NER“ die Gemeinde mit allen öffentlichen Gebäuden als Anschlussnehmer gewinnen konnte, begann der Bau des 2. Bauabschnitts mit einer weiteren Heizzentrale an der Turnhalle und zusätzlichen 5,7 km Wärmeleitungen sowie die Einbindung der 2. Biogasanlage vom Aussiedlerhof Loser Elbeweg im September 2016. Rechtzeitig vor Wintereinbruch konnte die 2. Heizzentrale und der Anschluss von einigen Hausanschlüssen in Betrieb gehen. Im September 2017 konnte der 2. Bauabschnitt weitgehend fertiggestellt werden, so dass Ende 2017 ca. 200 private Gebäude und alle kommunalen Gebäude versorgt werden konnten.
Zurzeit ist die „NER“ dabei im Rahmen eines 3. Bauabschnittes und ihrer energetischen Möglichkeiten weitere Hausanschlüsse zu realisieren. Nach Abschluss dieser Baumaßnahmen und Bau eines ölbefeuerten Redundanzkessels für Not- und Havariefälle werden ca. 250 Gebäude und alle öffentlichen Gebäude am Netz sein.
Derzeit hat die Genossenschaft 283 Mitglieder mit insgesamt 354 Geschäftsanteilen. Dank ihrer schlanken und damit kostengünstigen Verwaltung schreibt die „NER“ seit 2017 schwarze Zahlen und konnte 2020 erstmals eine Dividende von 3% ausschütten.
Hans Sigel - Bürgermeister a. D
Christian Class - Dipl. Ing. (FH) Elektrotechnik
Hans Roth - Dipl. Betriebswirt (FH)
Dieter Haubensack (Aufsichtsratvorsitzender)
Birgit Schmauder (sellvertretende Aufsichtsratvorsitzende)
Tanja Hirsch
Rainer Buck
Horst Lamparter
Lars Schwenke
Dagmar Hermann